Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD)/Westgruppe: Raketentruppen



1946 formierte sich in Berka die erste sowjetische Raketenbrigade, aus Geheimhaltungsgründen als eine Ingenieurbrigade deklariert. Ab 1953 stationierten die USA forciert Raketenformationen in Westdeutschland. Fünf Jahre später begann die Sowjetunion damit, ständig Raketentruppen der Landstreitkräfte im Verantwortungsbereich der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland zu unterhalten. Ende der 1950er kamen zuerst operativ-taktische und für wenige Monate gar strategische Raketensysteme in die DDR, Anfang der 1960 Jahre folgten die taktischen Raketensysteme vom Typ LUNA.
Die politische Brisanz dieser ballistischen Raketenwaffen lag darin, dass sie Kernwaffeneinsatzmittel repräsentierten. Seit Mitte der 1980er Jahren gewann auch eine konventionelle Option - die sogenannten Aufklärungs-Schlag-Komplexe - an Bedeutung. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges im Jahre 1987 verfügten beide Seiten jeweils über mehr als 250 ballistische Raketensysteme auf deutschem Boden.
In der DDR waren knapp drei Viertel aller ballistischen Raketensysteme in der Hand der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte.