Zum schwersten Raketenunglück in der Geschichte der Sowjetunion
Am 24. Oktober ereignete sich das schwerste Raketenunglück in der sowjetischen Geschichte. An diesem Tag sollte der erste Teststart einer neuen Interkontinentalrakete vom Typ R-16 (SS-7) durchgeführt werden, Ort des Geschehens: Startplatz 41 in Baikonur. Gegen 18:45 Uhr fanden die Arbeiten durch eine jähe Explosion ein grausiges Ende. 74 Menschen wurden durch den riesigen Feuerball sofort in den Tod gerissen. Viele Menschen wurden mit großflächigen Verbrennungen 2. und 3. Grades in die Krankenhäuser gebracht. Am Ende forderte dieses Vorkommnis 92 Menschenleben. Vom 15 Meter entfernten Chef der Strategischen Raketentruppen M.I. Nedelin fand man nur einen geschmolzenen Orden. Unter den Toten befand sich auch der Chefkonstrukteur für Lenksysteme B.M. Konopljow, dessen verkohlter Leichnam nur anhand seiner Größe identifiziert wurde und der Stellvertretende Vorsitzende des Komitees für Verteidigungstechnik L.A. Grischin, der erst im Krankenhaus verstarb.
Der Chefkonstrukteur M.K. Jangel, der bei diesem Fehlstart vor Ort war, überlebte durch Zufall. Er machte gerade eine Raucherpause. Der sowjetische Ministerpräsident Chruschtschow fragte ihn: "Aber Du, warum bist Du am Leben geblieben?" Das Trauma am Vorabend seines 49. Geburtstages ließ Jangel bis an sein Lebensende (er starb an seinem 60. Geburtstag) nicht mehr los.