Die Strategie der flexiblen Reaktion


engl. Strategy of Flexible Response
russ. Стратегия Гибкого Реагирования
frz. Stratégie de la Réponse Souple

In den frühen 1960er Jahren arbeitete man in den USA die Strategie der flexiblen Reaktion aus. Am 5. Mai 1962 legte der US-Verteidigungsminister McNamara auf der NATO-Ratssitzung in Athen Richtlinien für den Kernwaffeneinsatz dar. Fünfeinhalb Jahre später übernahm die NATO die Prinzipien dieser Strategie, die mit dem Dokument MC 14/3 vom 16. Januar 1968 angenommen wurden. Genau genommen ist die Strategie der flexiblen Reaktion bis heute für die NATO-Streitkräfte verbindlich.
Der Hauptinhalt der Strategie der flexiblen Reaktion besteht in der vorbedachten stufenweisen Eskalation. Auf der untersten Stufe ging es um die Vorneverteidigung durch konventionelle Streitkräfte. Dabei spielten Vorstellungen der Bundeswehr eine nicht unerhebliche Rolle. Bei Misserfolg sollte es zum demonstrativen Einsatz von Nuklearwaffen in einem begrenzten Kernwaffenkrieg kommen. Für diesen Zweck waren die in Europa stationierten Kernwaffeneinsatzmittel vorgesehen. Am Ende der flexiblen Reaktion stand der massierte Einsatz des strategisches Kernwaffenpotenzials der USA und damit der wohl der Untergang der Menschheit.