Strategische Verteidigungsinitiative (SDI)


Am 23. März 1983 rief der US-Präsident Ronald Reagan "die Gemeinschaft der Wissenschaftler, die uns die Kernwaffen gegeben haben, auf, ihre großen Talente der Sache der Menschheit und des Weltfriedens zu widmen, uns die Mittel in die Hand zu geben, um diese Kernwaffen unwirksam und überflüssig zu machen."
Diese Rede gab den Startschuss für die Strategische Verteidigungsinitiative (SDI). SDI selbst war ein umfassendes Forschungsprogramm zur Entwicklung der strategischen Raketenabwehr.
Auf folgende Hauptrichtungen zielte SDI ab:
1. die Überwachung, Datenerfassung und -verarbeitung, Bahnverfolgung und Bewertung der Abfangergebnisse,
2. Laser- und Teilchenstrahlenwaffen,
3. Kinetische Energiewaffen,
4. die Systemanalyse und Gefechtsführung und
5. die Überlebensfähigkeit, Zerstörungsfähigkeit und Schlüsseltechnologien.
Im Rahmen von SDI erforschte man verschiedenste Arten von Raketenabwehrtechnologien, einschließlich Röntgenlaser oder landgestützter Laser. Wesentliches Element dieser Raketenabwehr war die Stationierung dieser Waffen im Weltraum. Damit verstießen die USA entgegen der Beteuerung des US-Präsidenten gegen den 1972 unterzeichneten ABM-Vertrag (z.B. Artikel V und VI). Die angestrebten Programmziele erwiesen sich aufgrund der Kosten und des riesigen Transport- und Energiebedarfs als unrealistisch. Mit Tausenden Abwehrwaffen sollte einem Gegenschlag aus dem "Reich des Bösen" (Originalton des US-Präsidenten vom 8. März 1983) begegnet werden. Die Forschungen erstreckten sich auf die gesamte Flugbahn von Interkontinentalraketen einschließlich der Startphase. Fast alle, die an der US-Kernwaffenträgerproduktion Anteil hatten, waren dabei: Boeing, McDonnell Douglas, Lockheed, LTV, TRW, Rockwell International, Hughes und Litton. 1993 lief das SDI-Programm aus.